Dienstag, 8. November 2011

Planken und kein Ende

Es gehört wohl zu solchen Projekten, dass man sich mit dem Arbeitsaufwand etwas verschätzt. Das Ende der Beplankungsarbeit ist zwar abzusehen, in diesem Jahr werden wir aber voraussichtlich nicht damit fertig werden.
Nachdem auf beiden Rumpfseiten sechs bis sieben neue Planken hinzugekommen sind, sieht der Rumpf von  weitem schon recht komplett aus.



Auch aus der Nähe gibt es ein paar Ansichten, die deutlichen Fortschritt zeigen. Insbesondere das Achterschiff, das nun vollständig beplankt ist, sieht schon ziemlich gut aus.


Damit war dann auch der Zeitpunkt gekommen, die achtern noch fehlenden Spanten einzuformen. Mit der "klassischen" Epoxi-Methode.


Und  nebenbei wurden auch noch ein paar fehlende Wrangen ergänzt.

Montag, 8. August 2011

Neue Beplankungstechnologie

Nach den doch etwas frustrierenden (weil sehr zeitaufwändigen) Arbeiten der letzten Wochen ist jetzt der Bereich der Beplankung ereicht, in dem sich auch die Wrangen befinden. Hier sieht die alte Beplankung so schlecht aus, dass man sie guten Gewissens komplett gegen neues Holz tauschen kann.
Bei der Breite der neuen Planken werden wir vom Original abweichen. Eine fünf Zentimeter (statt wie bisher 9cm) breite Planke lässt sich mit vertretbarer (Finger-)kraft auch über die breite Seite ihres Profils biegen. Somit sieht die neue Arbeitsweise wie folgt aus:
- 50x15mm Leisten herstellen
- Schäftungen auf der Werkbank mit Handkreissäge sägen
- zu 7m+ langen Leisten zusammenleimen
- die Enden der Leiste an den Einlauf in die Steven anpassen
- und ab damit ins Boot.

Der Arbeitsfortschritt am letzten Wochenende macht Hoffnung, dass wir mit dieser Methode in ein/zwei Monaten mit der Beplankung fertig sind.
Planke No.8 auf beiden Seiten als 50mm breite Leiste

Sonntag, 31. Juli 2011

Planken, Planken, Planken...

Seit etwa sechs Wochen wird nun die Beplankung Stück für Stück erneuert. Die Arbeit ist zwar etwas abwechslungsreicher als das Spantenbasteln vor einem Jahr, zieht sich aber doch recht zäh in die Länge.

Die obersten fünf Planken (oberhalb der Wasserlinie) werden miteinander verleimt, zwischen die Unterwasserplanken kommt elastische Dichtmasse. Da ja nun nicht die gesamte Beplankung getauscht werden soll, sind dutzende von Schäftungen zu hobeln, die Hälfte davon am Boot. Außerdem muss die Breite (und die Krümmung) des Austauschstückes exakt in das alte "Loch" passen. Auch wenn statt klassischer Baumwollfäden nun Epoxy und Dichtmasse zum Einsatz kommt (und damit keine Zehntel-Millimeter-Fugen mehr nötig sind), dauert das Anpassen ewig.

Stückweise erneuerte Beplankung


Apropos Krümmung: Hier ist schön zu sehen, dass die Planken nicht nur eine über die Länge variable Breite aufweisen, sondern auch noch "krumm" sind. Ich hatte damit gerechnet, dass diese Krümmung durch die variable Plankenbreite vollständig kompensiert wird und damit nur jeweils eine Kante der Planke angepasst werden muss. Leider ist das nicht der Fall.
Das bedeutet deutlich mehr Anpassarbeit und außerdem noch jede Menge Verschnitt - eine an der breitesten Stelle 9cm breite Planke muss aus einem 16cm breiten Brett geschnitten werden.

Krumm...

Montag, 30. Mai 2011

Nachtrag Kielbolzen

Die neuen Kielbolzen (und auch die alten) wurden inzwischen auf die (hoffentlich) richtige Länge abgesägt und mit neuen Gewinden versehen. Die Werkstoffunterschiede sind enorm: Die vier alten Bolzen, goldfarben in der Mitte, sind deutlich leichter zu bearbeiten. Der Werkstoff ist irgend etwas Rotguss-ähnliches, die Analyse passte nicht so recht zu einer üblichen Legierung. (Cu 80%, Zn 7.9%, Pb 5.5%, Sn 4.7%, Rest vor allem Fe und Ni)
Die zwei neuen Bolzen aus Alubroze dürften von der Festigkeit her mehr tragen, als vorher alle sechs zusammen.

Pfropfen


Jede Menge Pfropfen
  Obwohl nun schon einige neue Planken montiert wurden, waren wir mit dem Verschließen der Schraublöcher etwas im Rückstand.
Den haben wir nun aufgeholt - ein paar Dutzend Pfropfen (oder richtiger: Zapfen) und jede Menge Späne wurden auf der Ständerbohrmaschine hergestellt.

Nun sieht das Boot ein bisschen aus wie ein Igel...

Knapp 100 Schraublöcher verpfropft


Sonntag, 22. Mai 2011

Totholz angebaut und wieder eine neue Planke

Das Totholzpaket hat nun auch seinen endgültigen Platz gefunden und das Boot steht, nach etlichen Monaten "in der Schwebe" wieder auf seinem Kiel.

Mit dem Tauschen der Beplankung ging es auch weiter. Nachdem die Plankenenden der obersten Planken getauscht wurden, ist nun der Bereich um die Püttingeisen herum fällig.

Dienstag, 17. Mai 2011

Beplankung am Vorsteven, Spezialunterlegscheiben und Wrangen


Beplankung am Bug
 Am vergangenen Wochenende haben wir ein weiteres Stück der Beplankung geschlossen. Nun sind die obersten vier Planken auf beiden Seiten mit dem Vorsteven fest verbunden.

















Spätere Kielbolzenbefestigung
 Da im Bereich des Achterstevens der Kielbolzen zur Oberkannte Kiel stark geneigt ist, haben wir zwei "Unterlegscheiben" gebaut, deren Ober- und Unterseite zueinander geneigt sind. Das Rohmaterial ist das 50mm Rundmaterial, aus dem auch die übrigen, normalen Unterlegscheiben gebaut wurden. Das 50er Rund aus Aluminiumbronze mit der Hand schräg durchzusägen, hat etwa eineinhalb Stunden gedauert.

Wrangen für den Maststuhl

Das Thema Wrangen lässt einen nicht los: Diese waren von der Form her schon fertig und haben jetzt noch Bolzenlöcher und den Antipilzanstrich bekommen.

Sonntag, 8. Mai 2011

Das Heck wird geschlossen

Heck mit sechs neuen Plankenstücken

Die ersten Plankenstücke am Heck sind eingebaut. Die Original-Planken unterhalb des Scherganges und weit ab vom Kiel (bzw. Achtersteven) sind noch recht gut in Schuss, deswegen müssen sie nicht ausgetauscht werden. Lediglich die in den Spiegel einlaufenden Enden sind verfault, so dass diese "angestückelt" werden müssen. Ziel ist, von der ursprünglichen Beplankung so viel wie sinnvoll möglich zu erhalten. Zum einen, damit überhaupt noch etwas Originalsubstanz übrig bleibt, zum anderen, da es auch später einfach möglich ist, rotte Planken zu tauschen.

Montag, 2. Mai 2011

Die ersten neuen Stücke der Beplankung

Nun ist es soweit: Die vielen großen Löcher im Boot werden nun wieder verschlossen. Den Anfang machen drei halbmeter lange Plankenstücke am Steven.

Und: Der Rahmen für den Spiegel (also der Innenspiegel) ist soweit fertig.
 
Die ersten drei neuen Planken


Innenspiegel mit noch recht viel Epoxyüberschuss


Dienstag, 26. April 2011

Spiegel

Der Spiegel ist ein recht undankbar zu bauenes Teil - er ist gebogen und nach achtern geneigt, zudem laufen die Rumpf-Planken nicht senkrecht darauf zu, die Schmiege ist hier am Schiffsende mit am größten. Da der eigentliche Spiegel später die Stirnseite der Rumpfbeplankung abdecken soll, muss zunächst "nur" der Innenspiegel gebaut werden. Dies ist so eine Art letzter Decksbalken und letzter (dafür aber geneigter) Spant, die dann verbunden werden.
Der Decksbalken ist aus einem Stück noch relativ leicht herzustellen, der letzte Spant wird wieder aus Lamellen gebaut. Durch die Neigung der Beplankung einerseits und des Spiegels andererseits sind ziemlich breite (ca. 10 cm) Lamellen nötig, von denen hinterher das meiste wieder weggesägt wird.

Schablonenbau mit Laserwasserwaage

 

Variation über das Thema
"man hat nie genug Schraubzwingen"

Montag, 25. April 2011

Neue Kielbolzen und Löcher im Bleikiel

Zwei neue Kielbolzen wurden in den Beilkiel eingesetzt. Von den ersten Bolzen sind noch ein paar Löcher im Blei gewesen, die nur mit Holzpfropfen notdürftig verschlossen waren - die haben wir dann mit etwas Blei (recycled aus einer alten Blei-Wasserleitung) vergossen.
Bleigießen

Montag, 11. April 2011

Und weil es schon lange kein Übersichtsbild mehr gab: Hier der aktuelle Bauzustand mit neuem Kiel, Steven Totholz usw.

Noch eine Wrange...

...aber vorerst die letzte. Wieder schön mit ASUSO Holzimpregnieröl eingepinselt kann sie nun zwei Wochen trocknen bis sie eingebaut wird. Der passende Bolzen ist links daneben auch schon zu sehen.

Balkweger

Im Heckbereich sind die Balkweger vergammelt und müssen ausgebessert werden. Zwei Stück Lächrenholz, 23x80mm stark werden angeschäftet und an den bestehenden Balkweger angesetzt.

Montag, 4. April 2011

Alte Wrangen - neue Wrangen


Nun sind auch die alten Wrangen entfernt und das Boot wird nun von den neuen zusammengehalten. Die letzte noch fehlende Wrange ist auch schon in Arbeit, so dass am nächsten Wochenende mit der Beplankung begonnen werden kann.

Sonntag, 27. März 2011

Kiel montiert

Nun gibt es kein zurück mehr: Nach vielen Wochen der Kielbastelei sind nun alle Teile fertig zur Montage. Die mit Holzschutz behandelten Einzelteile sind an allen Stellen, die man später nicht mehr erreicht, lackiert und werden nun mit Dichtmasse und Epoxidharz verbunden.

Los gehts mit dem Stück Totholz zwischen Kielbalken und Achtersteven, an dem später das Ruderblatt angehängt wird. Dieses Teil wird mit Epoxi am Achtersteven verklebt.

Darunter kommt der Kielbalken. Die Verbindung zwischen Kielbalken und Achtersteven wird nur mit "Mumpe" (MS-Polymer) verklebt. Da diese großem Bauteile sich sicher leicht verwinden und bewegen werden, erschien mir eine harte Verklebung mit Epoxi ungeeignet.

Dann kommen die schönen neuen Bolzen durch die Wrangen.

Und zum Schluss noch einen Schwung Schraubzwingen - Fertig.

Das Ganze ist schon etwas wie ein historischer Schritt - nun ist (von einer fehlenden Wrange mal abgesehen) das gesamte tragende Skelett des Bootes fertig. Ballastkiel und Totholz kommen erst viel später unters Boot, damit man am Deck bequemer arbeiten kann. Demnächst gehts dann mit der Beplankung weiter (und der fehlenden Wrange natürlich).

Sonntag, 27. Februar 2011

Bausatz

Hier das gesammelte Ergebnis der letzten Wochen:
  • Der Kiel ist fertig zum Einbau
  • Vier (von fünf) großen Wrangen sind fertig
  • Der Totholzstapel ist fertig
  • Die Bolzen für die Wrangen sind fertig
Alle Holzteile sind mit Holzschutzöl behandelt, das muss jetzt erstmal zwei bis drei Wochen trocknen, bis die Teile lackiert oder verklebt werden können.



Hier die neuen Bolzen, die die Wrangen mit dem Kiel verbinden. Muttern, Scheiben und Bolzen sind alle aus dem gleichen Werkstoff, trotzdem sehen die Muttern (aus Sechskantstange hergestellt) deutlich kupferfarben aus, die Bolzen und Scheiben (aus Rundstangen) eher goldfarben.

Sonntag, 13. Februar 2011

Probemontage

Nach den Muttern und Scheiben haben wir auch die ersten Bolzen für die Wrangen hergestellt. Hier ist die erste Wrange mit neuem Bolzen zur Probe montiert, der Bolzen ist nocht etwas zu lang.

Sonntag, 6. Februar 2011

Tag der Metallbearbeitung und ... noch ein Wrange

Von den vorhandenen Kielbolzen müssen zwei erneuert werden. Das rausschlagen der Bolzen aus dem Bleikiel geht tatsächlich ohne größere Probleme. Letzten Freitag kam das Material für die neuen Bolzen, so konnten wir schon mal einen Tag "Metallbau" einlegen.

Werkstoff für Bolzen, Scheiben und Muttern ist Nickelaluminiumbronze, eine Legierung aus Cu, Al, und Ni. Das Zeug ist galvanisch etwas edler als Blei und deutlich zugfester als V4A. Wen's interessiert: Die Werkstoffnummer ist 2.0966.
Leider gibt es davon keine Normteile zu kaufen, aber Rund- und Sechskantstangen. Und da wir im Besitz einer historischen Drehbank sind,machen wir uns die Scheiben und Muttern selber.


Ein Stück Sechskantstange wird abgesägt und plangedreht,


und danach auf der Drehbank gebohrt und angefast. Das Gewindeschneiden ist dann wieder klassische Handarbeit mit drei Gewindebohrern.

Damit die Holzarbeiten nicht zu kurz kommen, wurde nebenbei noch die vorletzte der großen, Ballastkiel tragenden Wrangen fertiggestellt. Die Wrange, hier noch mit Übermaß, wird ins Boot eingebaut, danach werden Markierungen bis an die Spanten heran eingesägt. Danach werden die Markierungen mit einer Straklatte verbunden, und alles was übersteht kann weggesägt oder gehobelt werden.

Montag, 31. Januar 2011

Noch immer Wrangen


Hier sieht man die Wrangen in unterschiedlichem Bauzustand: Ganz links wird gerade das untere Wrangenteil an das schon fertige Lamellenpaket geleimt, die vorn in der Mitte ist schon gebohrt und geschliffen, die in der Mitte hinten muss noch angepasst werden.
Das ganze unter einem Haufen alter Decken, damit es zum aushärten schön warm ist.

Sonntag, 16. Januar 2011

Die großen Bodenwrangen

Die Bodenwrangen über dem Ballastkiel sind erheblich größer und erheblich dicker als die anderen. Schließlich müssen sie einerseits das aufrichtende Moment des Bleikiels in den Bootsrumpf übertragen, andererseits müssen sie auch dick genug sein, dass um die Löcher für die Kielbolzen herum noch genügend Material stehen bleibt.


Da der Rohling für so eine Wrange ca. 35cm hoch, 6cm dick und 1m breit sein müsste, ist es sehr schwierig, dafür geeignetes Holz zu bekommen. Wenn man keinen schrägen Faserverlauf in der Wrange möchte und das Mark des Stamms und das Splintholz abzieht, braucht man aus einen Stamm mit sehr gut 80cm Durchmesser eine 6cm starke Bohle aus der Mitte des Stamms.
Statt die Wrangen aus einem Stück zu fertigen, habe ich mich für die ungleich arbeitsaufwändigere, aber materialsparende und hoffentlich ebenso stabile Lösung entschieden, die schon bei den Spanten zur Ausführung gekommen ist - den Bau der Wrangen aus verleimten Lamellen.

Totholz fertig


Das Totholzpaket ist nun inzwischen fertig, die Löcher für die Kielbolzen sind auch gebohrt. Um die Löcher möglichst mittig durch das Totholzpaket hindurch zu bekommen, habe ich die übliche Arbeitsweise umgekehrt: Zuerst die Löcher in die jeweils neue Lage Totholz gebohrt und danach die äußere Form der Flosse symmetrisch um die Löcher herum bearbeitet. Danach das ganze Paket mit Passstiften gestapelt und in Form gehobelt.

Montag, 10. Januar 2011

Weihnachtsferien

Über die Feiertage gab es endlich mal wieder ein paar zusammenhängende Tage Zeit um ein bisschen voran zu kommen.

- Der Kiel besteht nun schon aus Innen- und Außenkiel, die Sponung ist fertig gehobelt
- Das Bugband ist neu gebaut und montiert
- Vier neue Wrangen sind fertig
- Drei Viertel des Totholzes sind in ihren Grobabmessungen fertig.


Kiel mit Sponung und neuer Wrange





Wrangenbaustelle: Neu und fertig, Rohzuschnitt, eine Hilfswrange (damit das Boot nicht auseinander fällt) und ein Original. (v.l.n.r)






Vier neue Wrangen fertig. Auf diesen vier Wrangen wird später der Maststuhl befestigt.





Drei von vier Totholz-Bohlen fertig.